Das Dual Breeding Projekt

Die Zwei-Zweck-Rinderrassen:

Ein alternatives Modell der nachhaltigen Tierhaltung

Zweinutzungsrassen eignen sich besonders für die Zucht in Systemen mit geringer Umweltbelastung, vor allem in Gebieten, in denen die Viehzucht nicht nur eine wirtschaftliche Aktivität ist, sondern auch eine soziale und ökologische Funktion erfüllt. Außerdem eignen sich diese Rassen aufgrund ihrer Rustikalität, Krankheitsresistenz, Fruchtbarkeit usw. auch für die ökologische Zucht. Es ist jedoch notwendig, diese wertvollen, der Rasse innewohnenden Eigenschaften hervorzuheben, indem verschiedene Selektionsinstrumente bereitgestellt werden, die sich auf Aspekte der Tiergesundheit und Umweltemissionen konzentrieren.
Das Wohlergehen der Tiere muss ein Ziel sein, das durch die Anwendung von Zuchttechniken verfolgt wird, die die Tiere so weit wie möglich schonen, aber auch durch selektive Entscheidungen, die zur Auswahl von Tieren führen, die eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und Stressresistenz aufweisen.
Was die Verringerung der Umweltauswirkungen betrifft, so weisen einige Studien darauf hin, dass die Zucht von Zweinutzungsrassen dazu führen würde, dass bei gleicher Milch- und Fleischproduktion weniger Tiere als bei spezialisierten Rassen gehalten werden müssten, was wiederum zu einer Einsparung von Umweltressourcen und einer geringeren Verschmutzung durch Viehabfälle und Treibhausgase führen würde. An sich stellt die Zweinutzungsauswahl also ein indirektes System zur Verringerung der Belastung der Tiere pro erzeugter Produkteinheit (Milch und Fleisch) und folglich auch zur Verringerung der Umweltbelastung dar.
Ein weiterer entscheidender Schritt ist die Langlebigkeit der Tiere auf dem Hof, die durch bessere Zuchtbedingungen, aber auch durch die Auswahl von Rindern nach Aspekten, die mit der Länge ihrer produktiven Karriere zusammenhängen, erhöht werden kann. Eine höhere Langlebigkeit führt zu einem geringeren Bedarf an Aufzucht, d.h. es müssen weniger Tiere gezüchtet werden. Darüber hinaus führen Tiere, die in der Lage sind, sich an unterschiedliche Zuchtbedingungen anzupassen, die fruchtbar und resistent gegen Krankheiten sind oder sich anderweitig kurzfristig erholen können, nicht nur zu einer längeren Lebensdauer der Tiere, sondern auch zu einem geringeren Einsatz von Medikamenten (insbesondere Antibiotika). Die Langlebigkeit sollte daher als primäres Ziel verfolgt werden, indem neue Indizes wie Fruchtbarkeit, Laktationsdauer, direkte Langlebigkeit, Mastitis-Index usw. definiert werden; diese Informationen würden zu den bereits erstellten Indizes wie Funktionsmorphologie und Melkbarkeit hinzugefügt werden.

Die beteiligten nationalen Verbände

Die nationalen Verbände der Rassen Pezzata Rossa Italiana (ANAPRI), Grigio Alpina (ANAGA), Rendena (ANARE), Reggiana (ANABORARE) und Valdostana (ANABORAVA) haben sich zu einem gemeinsamen Projekt namens ‚DUAL BREEDING‘ zusammengeschlossen. Das Projekt umfasst insgesamt 16 Zweinutzungsrassen von Val d’Aosta bis Sizilien und wird vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (Verwaltungsbehörde: MiPAAF) im Rahmen des Nationalen Programms für die Entwicklung des ländlichen Raums – Untermaßnahme 10.2 – finanziert.

Referenzstandards: 

Ministerieller Erlass vom 23/02/2018 Nr. 7366, um den Zuschuss für das Projekt DUAL BREEDING Untermaßnahme 10 zu gewähren.

Europäischer Rechtshinweis: Verordnung (EU) 1305/2013. über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (FEASR).

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